Im Detail
Gold ist ein ganz besonderer Stoff. Objekte aus glänzendem Gold faszinierten die Menschen seit den frühen Metallzeiten. So konnte in den letzten Jahren in Georgien das bislang älteste bekannte Goldbergwerk der Welt ausgegraben werden, wo man schon im späten 4. Jahrtausend v. Chr. Gold untertägig abbaute (s. den Bericht dazu auf S. 42-44). In Bayern ist der Nachweis vorgeschichtlichen Goldbergbaus dagegen schwierig. Zwar gibt es seit der Glockenbecherzeit (ca. 2600–2200 v. Chr.) Gegenstände aus Gold in Gräbern, zunehmend in der Bronze- und Eisenzeit, bis hin zu den Hortfunden keltischer Goldmünzen. Doch woher das Gold stammt, ist meist nicht zu beantworten. Wahrscheinlich wusch man das in vielen Flüssen vorhandene Gold und verarbeitete es zu Schmuckstücken. Die Goldmünzen scheinen aber aus griechischem Gold zu stammen, das keltische Söldner mitbrachten – es wurde eingeschmolzen und zu neuen Münzen umgearbeitet. Sicheres wissen wir über den mittelalterlichen und neuzeitlichen Goldbergbau in Bayern, der insbesondere ab dem 14. Jh. eine Blütezeit erlebt. Dabei spielen die Goldvorkommen im nordostbayerischen Grundgebirge vom Frankenwald über Fichtelgebirge und Oberpfälzer Wald bis zum Bayerischen Wald eine wichtige Rolle. Aber auch das Gold der Flüsse des Voralpenlandes wie Isar und Inn, deren Gold aus den Hohen Tauern stammt, wurde bis ins 19. Jh. genutzt. Der größte Kenner des bayerischen Goldbergbaus, Diplom- Geologe Gerhard Lehrberger von der Technischen Universität München, stellt ab S. 14 die wichtigsten Goldvorkommen Bayerns vor. Zwei bedeutende Plätze, nämlich Goldkronach und Oberviechtach, greifen wir gesondert heraus, um exemplarisch Goldbergwerke und das Goldwaschen aufzuzeigen. Nur am Rande wollen wir auch auf den Silberbergbau eingehen, der in Bayern keine so herausragende Rolle spielte wie z. B. im Erzgebirge. Und schließlich findet auch die Sagenwelt Erwähnung: Haben vielerorts verbreitete Sagen von den geheimnisvollen Venedigern, die nach Erzen suchten, einen wahren Kern?