Im Detail
Estland, Lettland, Litauen
Ost-West. Europäische Perspektiven 3/2023
Zentralkomitee der deutschen Katholiken
ISBN/EAN: 9783791734132
Sprache: Deutsch
Umfang: 80
Einband: kartoniertes Buch
Erschienen am
10.08.2023
Das Baltikum lag lange im Schatten der Aufmerksamkeit. Dabei erstritten Estland, Lettland und Litauen sich nach dem Ende der Sowjetunion mutig ihre Unabhängigkeit. Schon seit 2004 sind die drei baltischen Staaten Mitglieder der Europäischen Union und der NATO. Dennoch blieb ihre politische Stimme im Konzert der Großmächte oft ungehört.
Spätestens seit der Ausweitung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine 2022 ist das völlig verändert. Die baltischen Staaten sind verstärkt in den Mittelpunkt des außen- und sicherheitspolitischen Interesses in Europa gerückt. Das politische Gewicht der Regierungen in Riga, Tallinn und Vilnius hat deutlich zugenommen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat angekündigt, zusätzliche 4.000 Bundeswehrsoldaten nach Litauen zu schicken, um die Ostflanke der NATO zu stärken. Viele Gründe, die ganze Region stärker in den Blick zu nehmen.
Diese Themenausgabe widmet sich den drei baltischen Staaten aus verschiedenen Perspektiven: Die Historiker Karsten Brüggemann und Ralph Tuchtenhagen erkunden in ihrem Einführungsbeitrag kulturelle und historische Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede. Die Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland beleuchtet der lettische Sicherheitsexperte Toms Rostoks. Die estnische Journalistin Maris Hell-rand beschreibt das freiwillige Engagement vieler Bürger in der Bürgerwehr.
Wie die orthodoxen Kirchen in den baltischen Staaten sich vom Moskauer Einfluss zu lösen versuchen, beschreibt der Religionswissen-schaftler Sebastian Rimestad. Einen Blick auf die Erinnerungspolitik bietet Eva-Clarita Pettai.
Weitere Themen im Band sind das besondere Verhältnis zum Wald in den drei Ländern, die Beziehungen zwischen Litauen und Belarus, das Singen als baltische Lebensart sowie die Geschichte der Deutschbalten. OWEP-Chefredakteurin Gemma Pörzgen reiste zu Recherchen nach Riga, das zum wichtigsten Fluchtort für russische Journalisten und Medien geworden ist.
Mit Beiträgen von Karsten Brüggemann, Ralph Tuchtenhagen, Alexander Welscher, Tom Rostoks, Maris Hellrand, Eva-Clarita Pettai, Ingo Petz, Sebastian Rimestad, Gemma Pörzgen sowie Interviews mit Hagen Graf Lambsdorff und Ints Teteroviskis