Die Bibel auf „fränggisch“
Mit einem Festgottesdienst in der Nürnberger Lorenzkirche präsentierte der Verein „MundArt in der Kirche e. V.“ die Fränggische Bibl. Des Neue Tesdamend – selbstverständlich auf Fränkisch. Zahlreiche der rund 100 Übersetzerinnen und Übersetzer aus allen Teilen Frankens kamen eigens angereist, um das Werk, an dem sie vier Jahre lang gearbeitet hatten, gebührend zu feiern und der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Auch prominente Redner hatten sich für die Veranstaltung angekündigt: Ministerpräsident Markus Söder, bekanntlich ein Franke aus Überzeugung, die evangelische Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern und der katholische Stadtdekan Domkapitular Andreas Lurz würdigten das neue Buch. Verleger Fritz Pustet sprach Worte der Anerkennung und des Danks. Weshalb ausgerechnet ein alteingesessener Regensburger Verlag mit dem Projekt betraut wurde, sei wohl dem Umstand zu verdanken, dass dieser sich mit seinem Programm zur fränkischen Geschichte in der Region einen Namen gemacht hat.
Claus Ebeling, Pfarrer im mittelfränkischen Lichtenau und Initiator der Bibelübersetzung, zeigte sich erfreut über den Zuspruch, den das Projekt erfährt. Die Nachfrage ist so groß, dass bereits drei Wochen nach Erscheinen nachgedruckt wird. Die Übersetzung des Neuen Testaments in die regional verschieden gefärbten fränkischen Dialekte wird illustriert mit Bildern aus fränkischen Kirchen, Kapellen, Klöstern, Gemeinde- und Tagungshäusern oder von fränkischen Künstlerinnen und Künstlern. Darunter sind auch die Miniaturen der „Gumbertusbibel“ aus dem gleichnamigen ehemaligen Kloster in Ansbach. Die „Fränggische Bibl“ vereint den aktuellen Stand fränkischer Dialektkultur mit kunstgeschichtlichen biblischen Zeugnissen aus Franken und bringt den Menschen in Franken das Wort Gottes in ihrer Muttersprache nahe.
Foto: Pfarrer Claus Ebeling mit der Fränggischen Bibl.